Image description
Foto: Symbolfoto

Kurz vor 13.30 Uhr klingelte das Telefon bei der Frau in einem Ehinger Stadtteil. Eine Betrügerin täuschte vor, ihr Sohn hätte einen Unfall verursacht, bei dem jemand gestorben sei. Um ihren angeblich in Haft sitzenden Sohn nun gegen Kaution freizukaufen, forderte die Unbekannte Geld. Zudem wurde die Seniorin nach ihren Ausweis- und Bankdaten gefragt. Die gab die Frau preis. Die Betrügerin schickte einen angeblichen Mitarbeiter des Amtsgerichtes Ehingen an die Feuerwache in der Kapellenstraße. Zwischen 13.45 Uhr und 14 Uhr erfolgte dann vor dem Gebäude die Übergabe eines mittleren fünfstelligen Betrages an den Abholer. Der Mann soll aus Richtung der Hauptstraße zu Fuß gekommen sein und sich als Herr Weiß ausgegeben haben. Die Seniorin beschrieb den Boten als ca. 60 bis 65 Jahre alten Mann mit einer Größe von etwa 170 bis 175 cm. Er hatte ein gepflegtes Aussehen mit vollen grau melierte Haaren. Er trug einen leichten Bart. Der Abholer war mit einem grauen Oberteil und einer anthrazitfarbene Hose bekleidet. Kurz nach der Geldübergabe erhielt die Geschädigte einen Anruf von ihrer Bank. Dabei sollte sie eine Überweisung eines fünfstelligen Geldbetrages bestätigen. Aus Zweifel machte sie das nicht. Erst danach erkannte die Geschädigte den Betrug und erzählte das Vorgefallene ihrer Tochter. Die erstattete am Nachmittag Anzeige bei der Polizei. Die Kriminalpolizei Ulm (Tel. 0731/188-0) hat nun die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach den Betrügern.

Die Polizei weist darauf hin, dass man sich vor Telefonbetrügern schützen kann. Zwischenzeitlich sind die Maschen, wie die Betrüger an das Geld der Angerufenen kommen wollen, vielfältig. Oft geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte, meist Tochter, Sohn oder Enkel, oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Die Anrufer berichten etwa von einem Verkehrsunfall, in dessen Folge ein Familienmitglied sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher in bar bezahlt wird. Dieses Vorgehen wird "Schockanruf" genannt. Aber auch falsche Mitarbeiter von Software-Unternehmen, falsche Polizeibeamte oder der sogenannte Enkeltrick sollen meist ältere Menschen dazu bringen, Geld oder andere Wertgegenstände und Schmuck auszuhändigen oder Überweisungen durchzuführen. In vielen Fällen durchschauten die Angerufenen die Betrugsmaschen und die Betrüger gehen leer aus. Leider fallen aber auch immer wieder Menschen auf Betrüger herein und werden um Ihr Vermögen gebracht. Die Polizeiliche Kriminalprävention klärt darüber auf, wie sich jeder vor Betrug schützen kann. Sie gibt folgende grundsätzlichen Verhaltenstipps:

Um sie weiter für das Thema Telefontrickbetrug sensibilisieren, hat die Polizei gemeinsam mit der Landesprävention eine zehnteilige Clipreihe produziert, in der die Polizei sukzessive die verschiedenen Maschen erläutert. (https://www.youtube.com/playlist?list=PLHlto8FZiDxtThWg_QGl0xlDImmVjebf8)