Gegen 9.45 Uhr waren ein Mann und eine Frau in einer Wohnanlage für Senioren in Steinheim unterwegs. Sie klingelten bei einer pflegebedürftigen Seniorin und gaben sich als Mitarbeiter eines Pflegedienstes aus. Dann drängten sie sich in die Wohnung der Seniorin. Die unbekannte Frau lenkte die Geschädigte ab, indem sie um ein Glas Wasser bat. Außerdem sollte sie ein Formular unterschreiben. Gleichzeitig durchsuchte der Mann die Zimmer nach Wertsachen. Nachdem die Unbekannten die Wohnung verließen stellte die Seniorin fest, dass Bargeld fehlte.
Der Polizeiposten Steinheim (Tel. 07329/919007) hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise. Den ersten Erkenntnissen zufolge sollen sich die Unbekannten auch bei anderen Bewohnern Zugang verschafft haben. Ob es dabei auch zu Diebstählen kam muss noch ermittelt werden.
Die Täterin soll etwa 170 cm groß, 30-40 Jahre alt und von kräftiger Statur sein. Sie hatte helle oder blonde Haare, eine helle Haut sowie ein auffallendes schwarzes Muttermal auf der linken Wange. Die Frau trug ein weißes Sommerkleid mit roten Streifen. Zu dem Mann ist lediglich bekannt, dass er etwa 175 cm groß ist und dunkel gekleidet war.
Ganz besonders häufig haben es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, in die Wohnung gebeten zu werden, denn dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die eigenen Pläne durchkreuzen könnten. Einem Betrüger sind seine finsteren Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Relativ neu ist die Masche als angebliche Pflegekräfte. Um ans Ziel zu gelangen, überraschen die Täter immer wieder durch außerordentlichen Ideenreichtum.
Deshalb rät die Polizei:
Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung! Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch. Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an. Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Wählen Sie die offiziellen Rufnummern von Krankenkassen, um sich zu vergewissern. Im Zweifelsfall rufen sie immer die Polizei an und erkundigen sich, ob eventuell ein Betrug vorliegen könnte.