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Foto: Symbolfoto

Gegen 16.15 Uhr war die Unbekannte im Schönbucher Weg unterwegs. Sie klingelte bei einer pflegebedürftigen Seniorin und stand in weißer Pflegekleidung vor der Tür. So erschlich sich die Unbekannte das Vertrauen der Dame und die Seniorin ließ sie in die Wohnung rein. Dort ließ sie die Unbekannte wenige Minuten unbeaufsichtigt in ihrer Wohnung, da sie dringend auf die Toilette musste. Nach ihrem Toilettengang befanden sich außer der angeblichen Pflegekraft noch eine weitere Frau und ein Mann in den Wohnräumen. Auch die beiden weiteren Personen hatten weiße Kleidung an und suchten wohl im Beisein der Seniorin in Schränke und Schubladen. Sie gaben an, nach Medikamenten zu suchen. Derweil hatten es die Betrüger aber auf Wertgegenstände abgesehen. Nach rund 20 Minuten verließen die drei Unbekannten wieder die Wohnung, wobei eine der Frauen erst auf Bitten der Seniorin eine leichte pflegerische Tätigkeit verrichtet hatte. Danach ging die Seniorin zu einer Kaffeerunde. Sie erzählte in dem Kreis einer Frau von den kurz zuvor anwesenden Unbekannten. Erst da wurde die Seniorin misstrauisch und ging zurück in ihre Wohnung. Dabei musste sie feststellen, dass Bargeld und Schmuck aus ihren Schubladen fehlten. Die Seniorin erstattete Anzeige bei der Polizei in Biberach.

Sie beschrieb die angeblichen Pflegekräfte mit einem Alter von ca. 30 Jahren. Die Frauen waren ca. 160 cm groß mit schlanker Figur, der Mann etwa 170 cm und korpulenter Statur. Die Unbekannten mit osteuropäischer Erscheinung hatten helle Haut und trugen weiße Kittel mit einer Aufschrift. Die Polizei Biberach (Tel. 07351/4470) sucht nun nach den Unbekannten. Sie ermittelt auch, ob die angeblichen Pflegekräfte bei weitere Personen in Mittelbiberach oder Umgebung Beute erlangten. Betroffene Personen sollen sich daher bei der Polizei in Biberach melden.

Ganz besonders häufig haben es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, in die Wohnung gebeten zu werden, denn dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die eigenen Pläne durchkreuzen könnten. Einem Betrüger sind seine finsteren Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Relativ neu ist die Masche als angebliche Pflegekräfte. Um ans Ziel zu gelangen, überraschen die Täter immer wieder durch außerordentlichen Ideenreichtum.

Deshalb rät die Polizei:

Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung! Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch. Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an. Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Wählen Sie die offiziellen Rufnummern von Krankenkassen, um sich zu vergewissern. Im Zweifelsfall rufen sie immer die Polizei an und erkundigen sich, ob eventuell ein Betrug vorliegen könnte.